Signalverarbeitung

Wie werden die IR-Detektoren ausgelesen? Welchen Einfluss haben diese Verfahren auf das Messergebnis (also für des resultierende Wärmebild) und auf die Bildwiederholrate?

Das von einem IR-Detektor bereitgestellte Strahlungsintensität-Analogsignal muss bei radiometrischen Wärmebildkameras zwingend digitalisiert werden, um mittels der „Pyrometrischen Grundgleichung“ eine Berechnung der Objekttemperatur durchführen zu können. Je nach verwendetem Sensortyp gibt es hierfür verschiedene Auslesemethoden, die einen bedeutenden Einfluss auf das Messergebnis und damit die Anwendbarkeit der Wärmebildkamera haben.

Ich erkläre Dir also hier die einzelnen Verfahren und erkläre deren Unterschiede an konkreten Beispielen.

Grundlegende Ausleseverfahren

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Sensortechnologie ist, wie schnell die Messung durchgeführt werden soll, d.h. wie kurz die Integrationszeit (oder wie hoch die Bildwiederholrate sein muss). Wäh­rend die schnellsten Mikrobolometer mit Integrations­zeiten unter 7 ms keine akzeptable thermische Auflösung mehr erreichen, können Photonendetek­toren dies in weniger als 1/10 ms (sogar unter 1 μs).

Willst du sich bewegende oder rotierende Objekte oder bei Bewegung der Kamera relativ zum Objekt messen, hängt die Anwendbarkeit des thermografischen Systems aber nicht nur von der mit dem Detektortyp erreich­baren Bildwiederholrate ab, sondern auch vom Pixeldaten-Ausleseverfahren. Es gibt hierfür zwei Lösungen: das zeilenweise Auslesen (für alle Detektortypen geeignet) und das sogenannte „Snap-Shot”-Verfahren. Letzteres basiert ausschließlich auf den spezifischen Eigenschaften schneller Photonen­detektoren, da die große Zeitkonstante thermischer Detektoren (z.B. Mikrobolometer) den Einsatz dieser Technologie völlig zwecklos macht.

Erhöhung der Bildwiederholrate

Moderne Photonendetektor-Thermokameras mit „Snap-Shot”-Technologie können bereits sogar über tau­send Thermogramme mit einer Auflösung von 640×512 Pixel pro Sekunde (im Vollbild-Modus) aufnehmen, dabei natürlich alle Pixel simultan erfassend. Es ist jedoch am obigen Zeitdiagramm erkennbar, dass die Gesamtauslesezeit durchaus mit der Integrationszeit vergleichbar ist oder diese sogar überschreitet. Die maximale Bildrate ist daher in erster Linie durch die Auslesezeit begrenzt. 

Zur Lösung dieses Problemes werden folgende Verfahren angewandt (je nach den Fähigkeiten des in der Wärmebildkamera verbauten Photonendetektors).

Fortsetzung

Weitere Informationen zur Gerätetechnik der Wärmebildkameras findest Du hier:

Grundlegender Aufbau

Aus welchen Hauptbestandteilen besteht eine Wärmebildkamera?

Infrarot-Detektoren

Was sind thermische Sensoren, was sind Photonendetektoren?

Objektive & Filter

Was sind die Materialien für IR-Objektive und Spektralfilter?

Bildbearbeitung

Mit welchen Verfahren und "Tricks" werden gut aussehende Wärmebilder erzeugt?

Geräteparameter

Welchen Einfluss haben die messtechnischen Parameter auf die Anwendbarkeit?

Kalibration

Wie und womit werden Wärmebildkameras kalibriert? Was ist der NUC-Abgleich?